Back to search result Schülerinnen im Annapurna Gebiet, Nepal
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Der Schulunterricht ist bis zur sechsten Klasse Pflicht und kostenlos, aber im Gebirge von vielen Familien schwer zu bewerkstelligen. Die Entferungen oft zu groß, und die Kinder, vor allem die Mädchen, werden oft bei der Arbeit im Haus und auf dem Feld gebrauch. Lehrer sind schlecht ausgebildet und bezahlt und dementsprechend oft unmotiviert. Unterrichtssprache ist Nepali, in der Stadt auch Englisch. In Nepal herrscht eine große Wohlstandskluft zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. Mehr als die Hälfte der 24 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. 70 % der Bevölkerung werden von dem brahmanisch beherrschten Kastensystem nicht als gleichwertig anerkannt. Die weit verbreitete Korruption der Polizeibehörden und der Staatsverwaltung trägt dazu bei, dass die Bevölkerung kein Vertrauen in die bestehende Regierung setzt und keine Hilfe erwartet, ganz zu schweigen davon, dass die juristischen Mittel, wie das Zivilrecht von 1963, das alle Formen von Diskriminierung unter Strafe stellt, gegen die Kastendiskriminierung im Alltag greifen. Die Information über die Kämpfe zwischen Polizei, Armee und Maoisten ist sehr einseitig, da es im Lande faktisch nur eine staatlich kontrollierte Informationspolitik gibt. Nur wenige Medien wie zum Beispiel die Zeitschrift "Himal" berichten kritisch und informativ über beide Seiten. Es wird oft von einer angeblichen Brutalität der Maoisten gesprochen; in der Tat kennen sie gegen die Armee und gegen die im Volke ungeliebte und völlig korrupte Polizei kaum Erbarmen. Letztere sind beim Vorgehen gegen die Maoisten auch nicht zimperlich und lassen auf Verdacht Zivilisten als Sympathisanten und Unterstützer büßen oder "verschwinden".
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Zoonar/Walter G. Allgöwer